Viele Menschen empfinden die Wintermonate als unangenehm, da sie oft von Dunkelheit und Kälte geprägt sind. Wenn Meteorologen von einem Hochdruckgebiet berichten, erhoffen sich viele, dass sonniges Wetter bevorsteht. Besonders in der dunklen Winterzeit ist Sonnenlicht sehr geschätzt. Allerdings entpuppt sich das angekündigte Hochdruckgebiet häufig als trübes, grauendes Wetter, was zu Enttäuschungen führen kann. Die Erklärung dafür liegt in einem Phänomen namens Inversion. Aber was genau ist eine Inversion? Sie tritt auf, wenn sich kalte Luft in Bodennähe staut, während darüber wärmere Luft vorhanden ist. Dies führt dazu, dass die Sonne nicht durchdringt, was insbesondere in den Wintermonaten häufig vorkommt.
Im Winter kann es vorkommen, dass ein Hochdruckgebiet milde Luft in den oberen Atmosphärenschichten mit sich bringt. Warme Luft ist leichter als kalte Luft und bleibt daher in höheren Lagen der Atmosphäre.
Bei schwachen Winden kommt es zu minimalem Luftaustausch.
Zudem ist die Sonnenstrahlung zu dieser Jahreszeit oft schwach, was die Durchmischung der Luft weiter erschwert. Infolgedessen bildet sich häufig Hochnebel, der die wärmeren Luftmassen in der Höhe von den kälteren Luftmassen im Tal trennt.
Im Amperland beispielsweise sammelt sich die schwerere, kältere Luft, während in Höhenlagen von etwa 1500 Metern Temperaturen um +10 °C herrschen. Im Tal liegen die Temperaturen meist um den Gefrierpunkt oder knapp darüber, abhängig von den vorherigen Wetterverhältnissen.
Selbst wenn sich der Nebel lichtet, bleibt die Erwärmung gering, da die Sonneneinstrahlung nicht ausreichend ist.
Bei einer leichten Südströmung können am Nordrand der Gebirgen, wie zum Beispiel in Garmisch, lokale Föhneffekte auftreten. Diese Effekte ermöglichen es milder Luft, nach unten zu gelangen, was dazu führen kann, dass es in Garmisch wärmer ist als in München.
Eine Inversion kann sich in Abhängigkeit von einer anhaltenden Hochdrucklage täglich verstärken. Dadurch können sich auch die Temperaturunterschiede intensivieren. Liegt zusätzlich Schnee, kann es im Flachland sehr kalt werden. Eine Analyse historischer Winterstatistiken zeigt, dass Inversionen häufig eine Rolle spielten: Während es in den Bergen mild war, war es im Flachland frostig.
Um die Bildung einer Inversion zu verhindern oder sie wieder aufzulösen, spielt der Wind eine entscheidende Rolle. Auch wenn der Wind nicht stark ist, kann er unter Hochdruckbedingungen mit einer ausgeprägten Südströmung zur Durchmischung der Luft führen. In diesem Fall wäre das Flachland oft milder als die Höhenlagen, und der Föhn könnte sich bis ins Amperland ausdehnen. Zudem kann auch unter Tiefdruckbedingungen eine Inversion aufgehoben werden; daher ist der Wind stets von Bedeutung.
Beispiel einer Inversion. Eine Dunstschicht und wenig Wind verhindert eine Erwärmung im Tal.
Bild: Marcel Helget
Bild 1: Eine Typische Inversionswetterlage:
Deutschland eingezeichnet.
Wetterlage vom 07.11.24
Kartenquelle: Wetterzentrale.de
Bild 2: Die Isobaren liegen eng beieinander (Weiße striche) bedeutet: Es ist Windig und es kann dadurch keine Inversion entstehen.
Wetterlage vom 24.11.24
Kartenquelle: Wetterzenrale.de
Text: Marcel Helget
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